Tagebuch eines Griesgrams 12 - 22.02.2019
Als wir auf den Hof kamen, stand der Mann mit einem Hundemädchen dort und wartete auf uns.
Das Mädchen hat mich erstmal furchtbar angebellt, aber als sie merkte, dass ich eigentlich ein netter Kerl bin, hat sie sich beruhigt.
Ihr Name war Mara. Sie durfte ohne Leine laufen, war aber die ganze Zeit nah bei dem Menschenweibchen und hat ständig zu mir rüber gesehen.
Ich habe öfters diese Wirkung auf Frauen. Das liegt vermutlich daran, dass ich mit meiner Körpergröße ziemlich beeindruckend wirke und nicht gerade unansehnlich bin.
Ich dachte mir, ich lasse sie mal ganz in Ruhe und dann kommt sie von alleine. Sie war wirklich sehr schüchtern.
Als das Menschenweibchen mich gerufen hat, um mir ein Stück Wurst zu geben, bin ich zu ihr gelaufen.
Nett wie ich bin habe ich Mara den Vortritt gelassen.
Allerdings nicht, ohne das Menschenweibchen mit einem Wuff daran zu erinnern, mir auch ein Stück zu geben.
Ich beherrsche übrigens die Aufforderung-Sitz und Platz- aber nur für eine Gegenleistung oder wenn ich es möchte. Grundsätzlich finde ich es blödsinnig Sitz und Platz zu machen.
Am albernsten ist allerdings „Pfötchen geben“. Das ist nun wirklich unter meiner Würde. Mara und ich haben später doch noch zusammen geschnüffelt. Ich mochte sie, weil sie so zurückhaltend war. Dominante Damen sind mir ein Gräuel. Die knurre ich auch mal an.
Am Ende unseres Spaziergang erreichten wir wieder meinen Stein. Es ist mir außerordentlich wichtig, den zu markieren. Ich lasse mir dort immer sehr viel Zeit, um die richtige Stelle zu treffen.
Dann musste ich mich von Mara verabschieden, aber ich freue mich schon auf ein Wiedersehen.