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Tagebuch eines Griesgrams 7 - 10.02.2019


"Ich habe einen Blick aus Hundeaugen gesehen,
einen sich rasch verlierenden Ausdruck erstaunter Geringschätzung-
und ich bin überzeugt, dass Hunde im Grunde denken, Menschen seien verrückt."
(John Steinbeck)

Heute war ein ganz besonderer Tag. Das Menschenweibchen war wieder da. Wenn sie kommt, sagt sie immer- hallo, mein Freund-, dann geht sie zu meiner Tür und fragt- magst ein Lecker?

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Klar mag ich und sie hat immer Wurst dabei. Anschließend lässt sie mich auf die Wiese und fragt wieder- Lecker?-und ich bekomme meine Wurst.

Danach verlässt sie mich und geht zu den anderen Hunden.
So ist das Ritual.. jedes Mal.
Aber heute war ich nicht lange alleine.
Der Mann, den ich so mag, kam und in der Hand hielt er etwas, was ich nicht zuordnen konnte.
Er sprach mich in einem ruhigen Ton an, legte mir etwas um den Hals und öffnete das Tor zur Wiese.
Aber dieses Mal ging er nicht in Richtung Auslauf, sondern lief mit mir durch ein weiteres Tor. So langsam erinnerte ich mich an etwas, was ich schon so lange nicht mehr gemacht habe- Gassigehen. Das Menschenweibchen wartete schon vorne mit einem Hundemädchen und dann sind wir zusammen los. Ich war total aufgeregt. So viele Gerüche und ich durfte mir ganz viel Zeit lassen, um zu schnüffeln. Meine Nase war nur auf dem Boden. Es war richtig spannend. Ich habe es so genossen. Wir sind dann zum Wald gelaufen und das Menschenweibchen rief meinen Namen. Aber das interessierte mich gar nicht. Mein Name wurde schon so oft gerufen und ich habe gelernt ihn bei Bedarf zu ignorieren. Sie rief noch ein paar Mal, aber ich war gerade beschäftigt oder hatte keine Lust. Dann rief sie- Lecker- und ich konnte nicht widerstehen. Ich bin zu ihr geeilt und habe mir meine Wurst abgeholt, bevor die gierige Hündin sie sich schnappte. Es war ein wirklich schöner Spaziergang. Als wir zurück kamen, stand ein ziemlich großes Hundemädchen (Owtscharka) auf der Wiese. Sie war jung, schwerfällig und tollpatschig. Ich bin wirklich der Hundedamenwelt sehr zugetan, aber bei diesem Geschöpf war ich überfordert. Ihre Körpergröße, der riesige Kopf und der Gesichtsausdruck ließen mich erstarren und bevor ich zu dem Ungetüm in die Wiese gelassen wurde, habe ich sofort geknurrt.
Der Mann hat mich dann in meinen Auslauf gelassen.
Ich war wirklich froh das ich nichts bez. der riesigen Hündin selbst regeln musste, der Mann mich beschützt und in Sicherheit gebracht hat.
So ging für mich ein schöner Tag zu Ende.
Ganz ehrlich? Ich glaube ich hatte schon sehr lange nicht mehr so schöne und spannende Tage in meinem Leben...

 
Deutscher Schäferhund Nothilfe e.V.
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