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...auf anderen Wegen - 16.11.2016


Nino-
oder wie ein Tierschutzverein lernt auch einmal andere Wege zu gehen...

Nino- der Schäferhund der einen Polizisten angegriffen hatte
Nino- der Schäferhund der dann aus Hilflosigkeit abgegeben wurde
Nino- der Schäferhund der ALLE Menschen angegriffen hat, oder angreifen wollte => und der nach kennenlernen bei diesen Menschen einfach nur ein Lamm ist
Nino- unser Hundeversteher, der mit den meisten anderen Hunden gar keine Probleme hat und der gut zum "resozialisieren" anderer Hunde eingesetzt werden kann
Nino- der Katzenliebhaber, der irgendwo und irgendwie die Katzensprache erlernt hat und diese gut spricht
Nino- den wir nicht mehr vermitteln wollten, schlicht weil wir wussten das er mit seinen Pflegern ein Lamm, aber bei fremden Personen ein Wolf sein konnte...
...und dann kam Michael- und alles war anders.
Michael rief an und wollte Nino adoptieren, Michael erzählte ehrlich das er Trucker sei, die ganze Woche unterwegs sei und nur am Wochenende Daheim sein könnte.
(da fragt sich der Mensch des Tierschutzvereines am Telefon ja schon leise warum dieser Mensch überhaupt einen Hund will? Aber da wir höflich sind, haben wir zugehört und versucht zu verstehen)
Michael wollte Nino, Nino sollte ihn begleiten
(ah so... Nino- im LKW, die ganze Woche- kurzfristig weiß der Mensch nicht was er sagen soll)
Michael bekommt die komplette Geschichte von Nino erzählt, alle Nachteile- die ja absolut und bisher scheinbar unausrottbar vorhanden sind- genau gesagt (...nun muss er doch kapieren das wir Nino nicht mehr vermitteln und an einen Trucker der beinahe nur unterwegs ist, schonmal gar nicht)
Michael versteht nicht- er will Nino kennenlernen und so wird der Kontakt zu den Kümmerern vor Ort hergestellt.
Noch einmal bekommt Michael alle Nachteile gesagt- er möchte sich selbst ein Bild machen, er verspricht ehrlich zu sein (ja, ja, das hören alle TSV sehr häufig)
Kennenlernen war im Mai
Michael wurde angepöbelt- so wie alle Menschen zu Beginn des Kennenlernens.
Michael hat sich nicht abschrecken lassen.
Michael kam zu Besuch mit Frau, Tochter und Enkel.
Michael kam zu Besuch mit seinem Chef und dessen Hündin.
Michael kam immer und immer wieder, seit Mai in jeder freien Minute.
Sie übten, sie gingen spazieren, sie tobten und sie lernten sich immer besser kennen- und lieben.
Wir alle waren beeindruckt von seiner Hartnäckigkeit, aber für eine Adoption an einen Fernfahrer, da waren wir (noch) nicht bereit. 
Zu viele Wenns und zu viele Abers begleiteten uns, es gab viele interne Gespräche...
Letztendlich haben sich Michael, sein Verhalten und sein Umgang mit Nino gegen unsere Wenns durchgesetzt
Im August ist Nino umgezogen
Alles gut?
Ja, aber nur weil Nino in Michael einen verantwortungsvollen Halter gefunden hat.
Nino liebt seine Familie, Nino liebt das Enkelkind über alles, Nino liebt die Katze des Hauses, Nino ist ein genialer Truckerbeifahrer-
und Nino ist bei Fremden immer noch nicht einfach.
Aber:
Michael kann Nino händeln, Michael scheut sich nicht Nino einen Maulkorb aufzusetzen und Nino vertraut Michael vollkommen.
Ein anderer Weg als der bekannte Weg- ist manchmal nicht einfach,
aber was sind schon ein paar graue Haare mehr, wenn man dadurch lernt das manchen Menschen bez. Verantwortung vertraut werden kann.



 
Deutscher Schäferhund Nothilfe e.V.
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